Ausdauertraining – Marathonlauf und Magen-Darm Beschwerden

Intensives Ausdauertraining wie Vorbereitung zu Marathonläufen und natürlich solche Wettkämpfe selbst sind für unseren Körper eine erhebliche Strapaze. Es wird immer wieder untersucht ob solche Extrembelastungen für unsere Gesundheit förderlich sein können, ohne Beeinträchtigungen oder sogar schädlich sind.

Zusammengefasst die Meinungen von Sportmedizinern betreffend die Organsysteme Herz- Kreislauf, Bewegungsapparat und Magen-Darm-Organe.

Magen-Darm-Organe

Diesem Organsystem wurde in der Sportmedizin bei Extrembelastung bisher wenig Aufmerksamkeit gewidmet obwohl viele Sportler im Rahmen der Vorbereitung und bei Wettkämpfen über teilweise massive Symptome klagen.

Die häufigsten Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, saures Aufstoßen, Durchfälle sogar mit leichten Blutungen. Dadurch oft starke Beeinträchtigung von Training und Leistung.

Ursachen: lauftypische Bewegung und Beschleunigung der Verdauungsorgane, dadurch Freisetzung von Substanzen die die Schleimhäute reizen, Magensäure und andere Verdauungssäfte anregen ohne, dass es etwas zu verdauen gibt. Stärkster Faktor scheint die Veränderung der Durchblutung im Bauchbereich zu sein, sie wird nämlich auf nur 20 % zurückgenommen weil ja Haut und Muskulatur so hoch beansprucht und durchblutet werden.

Vorbeugung:

  • Gute Vorbereitung von Muskeln, Herz, Nahrung
  • Unbedingt vor dem Wettkampf auf die Toilette
  • Genug Flüssigkeit vor und während des Wettkampfes / Trainings
  • Vor dem Wettkampf Ballaststoffe einschränken
  • Vor und während der Belastung nicht zu viel essen
  • Hochkalorische und hypertone Lebensmittel und Getränke 30 – 60 Minuten vor und während der Belastung meiden.
  • Entzündungshemmende Medikamente einschränken oder weglassen
  • Trinkmuster entwickeln und einhalten -In Belastungsintervallen hochkalorisch und mineralstoffreiche Ernährung, vorwiegend mit vollwertigen Kohlehydraten

Herz-Kreislauf

Das Herz wird durch eine solch extreme Ausdauerbelastung sehr wohl besonders belastet. Dies ist nachweisbar durch erhebliche Veränderungen von Blutwerten die Herzveränderungen anzeigen. Diese Veränderungen sind bei einem wirklich gesunden Herzen jedoch nach einiger Zeit voll zurückgebildet.

Erkenntnis: nur wirklich herzgesunde Sportler sollten einen Marathonlauf anstreben, und bei den leisesten Beschwerden oder Krankheit sofort das Training reduzieren und sich untersuchen lassen. Nur so sind wirkliche Dauerschäden vermeidbar.

Bewegungsapparat: Sportorthopäden sind sich einig, dass bei gutem Trainingsplan, dosierter Steigerung der Belastung und guter Technik auch hohe Belastungen wie ein Marathonlauf und dessen Vorbereitung normal keine Schäden hinterlassen sollten. Die am häufigsten belasteten Körperteile sind Sehnen insbesondere die Achillessehne, die Knie, Lendenwirbelsäule und das Fußgewölbe. Beste Vorbeugung sind regelmäßiges Kraft und Bewegungstraining.

Quelle: Artikel im Medical Tribune 46, November 2011